Volkswagen spielt auf dem US-Markt eine geringe Rolle – aus Konzernsicht eine zu geringe, der Marktanteil liegt bei 4 Prozent. Dies soll sich ändern. Chef Herbert Diess möchte unter dem Markennamen „Scout“ in einigen Jahren elektrische Pick-ups und SUVs anbieten. „Wir streben 10 Prozent an„, wie er mit Blick auf den US-Markt kommunizierte.
Das genannte Ziel soll bis zum Jahr 2030 erreicht werden. Sollte dies von Erfolg gekrönt sein, würden jährlich mehr als zwei Millionen VWs nach Nordamerika verkauft werden. „Eine historische Chance„, so Diess. Im Übrigen auch eine Chance, Tesla Marktanteile streitig zu machen.
Aktuell sieht sich der Konzern allerdings massiven Problemen ausgesetzt. So wurden im ersten Quartal 29 Prozent weniger PKWs in die USA verkauft, als im Vorjahresquartal. Zu schaffen macht den Wolfsburgern noch die Auswirkungen der Corona-Pandemie, namentlich die Problematik bei den Lieferketten.
Volkswagen und das China-Problem
Zurück zu Scout: die ersten Prototypen sollen im Jahr 2023 vorgestellt werden, die Serienproduktion ist für 2026 geplant. Die Fahrzeuge, so der Plan, werden in den USA entworfen, entwickelt und produziert.
Nebst den Folgen der Corona-Maßnhamen steht Volkswagen allerdings auch noch vor einem möglicherweise viel gewaltigeren Problem: die Spannungen des Westens mit China. Das Reich der Mitte ist für den Autohersteller, wie auch für Mitbewerber Mercedes & Co., äußerst wichtig. Die Intensivierung der Bemühungen um den US-Markt scheinen auch vor diesem Hintergrund zu geschehen.
Noch hält sich China zwar weitestgehend aus dem Ukraine-Krieg heraus, und inszeniert sich als Vermittler. Sollte das Land in Zukunft allerdings verstärkt Russland unterstützen und der angekündigten strategischen Partnerschaft Taten folgen lassen, dann sind auch gegen China gerichtete Sanktionen alles andere als unwahrscheinlich. Die Volkswagen Aktien würden hiervon womöglich massiv getroffen.
Gib den ersten Kommentar ab