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Neonazis empfangen offenbar internationale Spenden in Kryptowährungen

Einem Investigativ-Beitrag des ARD-Fernsehmagazins report München zufolge nimmt das Interesse von Neonazis und rechtsradikalen Gruppierungen an Kryptowährungen seit 2012 beständig zu. Während den Recherchen wird als Beispiel der Fall des Rechtsextremisten Philip H. alias „Mr. Bond“ aufgegriffen, der durch zahlreiche Spenden unterstützt worden sei. Der am Freitag veröffentlichte Bericht geht außerdem auf die Verbindung von Rechtsradikalen mit internationalen Attentätern ein.

Spenden für Rechtsradikale: Unterstützer sammeln Zinsen

Durch insgesamt 75 verschiedene Kryptowährungen soll Philip H. Spenden, zur Finanzierung seiner rechten Machenschaften erhalten haben. Steven Stalinsky vom Middle East Media Research Institute (MEMRI) zufolge „definitiv mehr [Kryptowährungen], als wir in anderen Fällen in unseren Studien beobachten konnten.“ Wegen antisemitischer und den Nationalsozialismus verherrlichender Liedtexte wurde der Rapper im März zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt. Bei der Festnahme wurde eine Wallet mit 1.098 Bitcoin gefunden.

Dennoch helfen ihm seine Unterstützer und sammeln sogar Zinsen, damit „Philip H. etwas hat, wenn er rauskommt“, so der Betreiber der Unterstützer-Webseite gegenüber report München.

Verbindung zu Christchurch-Attentat: Kryptowährungen als Mittel zum Zweck

Im Artikel wird ebenfalls die Verbindung von Martin Seller, Treiber hinter der rechtsextremen Identitären Bewegung Österreichs, mit dem Attentäter von Christchurch erwähnt. Dieser soll Sellner Anfang 2018 Kryptowährungen gespendet haben, bevor er im März 2019 51 Menschen tötete.

Stalinsky machte den Vorschlag „bekannte Gruppen oder Individuen aus der rechtsextremistischen Szene als Terroristen einzustufen, sodass deren Transaktionen illegal wären.“ Eine ähnliche Strategie wird aktuell im EU-Parlament diskutiert – allerdings sollen hier alle von EU-Bürgern getätigten Krypto-Transfers aufgezeichnet werden.

Dass Krypto-Token auch für gute Zwecke verwendet werden können, zeigen Spenden in Millionenhöhe an die Ukraine.

 

Foto von Jon Tyson

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