Ungeachtet der Corona-Krise mit den umfassenden Einschränkungen für Bürger und Unternehmer notieren DAX & Co. auf Höchstständen. Dass auf das Hoch schon rasch ein Crash folgen könnte, zeigt eine neue „Block-Builders“-Erhebung. Demnach halten 83 Prozent der Großanleger eine globale Finanzkrise für denkbar, 60 Prozent wiederum erwarten die nächste schwere Krise spätestens 2023.
Das Gros der Finanzmarktexperten geht davon aus, dass die langfristigen Risiken im Zuge der Corona-Krise noch nicht ausreichend in die Märkte eingepreist sind. Längst nicht mehr nur Profiteure der Entwicklung wie Konzerne aus dem Sektor Gaming und E-Commerce erreichen neue Höchstwerte. Auch im eigentlichen Sinne krisengebeutelte Konzerne sind wieder stark im Aufwind – womöglich zu Unrecht respektive verfrüht.
Drohende Kreditausfälle
Gemäß Block-Builders sind 11 Prozent der Betriebe – branchenübergreifend, wohlgemerkt – nur noch rund 4 Wochen flüssig. Danach seien die Liquiditätsreserven aufgebraucht. Eine Insolvenz-Welle im neuen Jahr scheint vor diesem Hintergrund nicht unwahrscheinlich zu sein. Am kritischsten ist die Situation im Gastgewerbe.
BayernLB-Chefvolkswirt Jürgen Michels rechnet für das Jahr 2021 mit einem 20-bis 30-prozentigen Anstieg der Firmenpleiten. Ab einer kritischen Masse könnte dies auch für Banken zu einem Problem werden.
Insgesamt können Anleger gespannt auf die Entwicklungen auf dem Börsenparkett blicken. Ob man im Jahr 2021 Aktien kaufen sollte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Die Vergangenheit hat zumindest gelehrt, dass Aktionäre potenzielle kurzfristige Einbußen überbewerten und langfristige Chancen unterbewerten.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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