Des einen Freud, des anderen Leid: während die Automobilindustrie ihre Produktion im Angesicht des Halbleiter-Engpasses signifikant drosselt, steigt die Nachfrage nach Chipaktien rasant an. Nicht nur die deutschen Autobauer kämpfen mit den Lieferproblemen, sondern auch US-amerikanische Hersteller.
Erst unlängst gaben Daimler und Volkswagen bekannt, aufgrund nicht vorhandener Halbleiter-Produkte tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken zu müssen. Der Engpass kam unter anderem deshalb zustande, da das Autogeschäft wieder früher anzieht, als erwartet.
Automobilindustrie in Nöten
Am Montag appellierten US-Hersteller an Joe Biden. Dieser solle dabei helfen, die wichtigen Mikrochips für ihre Autos zu bekommen. Zwar hätten Experten Lieferengpässe nach der Pandemie erwartet, allerdings nicht in diesem Ausmaß, wie das „Handelsblatt“ berichtete.
Einer der Gründe für den Engpass sei das rasante Wachstum der Gamingindustrie. Auch auf dem Börsenparkett sorgt die Branche für Furore, entsprechende Wertpapiere zählen zu den größten Aktien Trends 2021. Darüber hinaus könnte sich auch die China-Politik seitens Donald Trump rächen. So hatte dieser die Auswahl der Chiplieferanten stark eingeschränkt. Beispielsweise ist es Huawei verboten, Chips mit amerikanischer Technologie zu kaufen. Die Folge: der Riese aus dem Reich der Mitte kaufte vor dem Verbot massiv Chips auf und lagerte diese ein. Infolge dessen ist der Markt so gut wie leergefegt.
Chipaktien im Aufwind
Chiphersteller erfreuen sich indes an der Börse großer Beliebtheit. Während der letzten 6 Monate legte AMD beispielsweise 49,4 Prozent an Wert zu. Bei Infineon schlägt der Anstieg sogar mit 52,4 Prozent zu Buche. Wie lange der Engpass der Automobilindustrie und anderen Sparten zusetzt, scheint unterdessen noch nicht absehbar zu sein.
Bild von Jorge Guillen auf Pixabay
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