Bitcoin ist klinisch tot: Dies geht aus einem Kommentar in der Süddeutschen Zeitung vom 4. Dezember 2018 hervor. Seinerzeit notierte die Kryptowährung deutlich unterhalb der 4.000 Dollar-Marke. Jahre später sind Marktbeobachter wieder pessimistisch, nach „99bitcoins“ haben alleine in diesem Jahr 12 reichweitenstarke Magazine den Bitcoin für tot erklärt. Inzwischen muss man allerdings mehr als 30.000 Dollar hinlegen, um einen einzigen Bitcoin kaufen zu können.
Totgesagte leben länger. Natürlich gibt es heute wie damals Herausforderungen noch und nöcher. Die da – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – wären:
- Diskussionen um den CO²-Fußabdruck (veraltetes Konzept?)
- Geopolitische Risiken (sinkende Risikobereitschaft, negatives Branding durch Russlands Krypto-Kurs)
- Crash vermeintlicher Stablecoins (Angst vor Domino-Effekt)
- Miner müssen bei niedrigen Kursen viele Coins auf den Markt werfen (Ausverkauf?)
- Kurs der Zentralbanken (Zinsanstieg macht Risiko-Assets potenziell weniger attraktiv?)
… und so weiter, und so fort. Erschwerend mag auch hinzukommen, dass die Bürger im Angesicht der langen Corona-Durststrecke einen Konsumnachholbedarf haben, und sich weniger für Investments interessieren, und oder, dass es aufgrund der massiv steigenden Preise schlichtweg bei vielen kein Budget mehr für spekulative Anlagen gibt.
Und dennoch: wenig deutet darauf hin, dass es mit Bitcoin mittel- bis langfristig bergab geht. Tatsächlich scheinen der Mutter aller Kryptowährungen einige Entwicklungen sogar in die Karten zu spielen, auch wenn sich dies noch nicht am Kurs manifestiert.
Am wahrscheinlichsten scheint mir das folgende Szenario: in den kommenden Monaten und Jahren werden sehr viele Kryptowährungen von der Bildfläche verschwinden – jene ohne Mehrwert. Andere jedoch werden gestärkt aus der Krise hervorkommen. Bitcoin zählt dazu – auch wenn nur sicher ist, dass nichts sicher ist.
Gib den ersten Kommentar ab