Kryptowährungen gewinnen in Afrika stark an Bedeutung. Allerdings nicht irgendwo, sondern allen voran in Staaten, die als wichtige Partner Russlands gelten. Beobachter befürchten, dass Wladimir Putin und Konsorten Kryptowährungen als geostrategische Waffe einsetzen.
Einerseits, um westliche Sanktionen zu umgehen. Andererseits, um die Vorherrschaft des US-Dollars zu brechen.
Prinzipiell verfügt die Russische Föderation über massive Reserven, und glänzt mit einer äußerst niedrigen Staatsverschuldung. Die Goldspeicher sind prall gefüllt, und auch in puncto US-Dollar platzt Russland aus allen Nähten.
Die Krux: das Land ist aufgrund der Sanktionen weitestgehend vom internationalen Finanzsystem ausgeschlossen, ein Großteil der Reserven ist eingefroren. Kryptowährungen könnten eine Alternative sein. Und in der Tat hat Russland bereits im März Bereitschaft gezeigt, Bitcoin als Bezahlung für Energielieferungen zu akzeptieren.
Doch damit nicht genug. Nicht nur die Schlachten in der Ukraine, sondern auch der Wirtschaftskrieg wird an mehreren Fronten ausgetragen.
Kampf um Einfluss
So plant die Zentralafrikanische Republik, als zweiter Staat dieser Erde, den Bitcoin zum offiziellen Zahlungsmittel zu machen. Es handelt sich hierbei wohlgemerkt um ein Land, in welchem lediglich 11 Prozent der Bürger Zugang zum Internet haben – ein Schelm, wer böses denkt.
Wie es der Zufall so will, gilt die Zentralafrikanische Republik als wichtigster Partner Russlands in Subsahara-Afrika. Als wäre das nicht genug, wird dieser Tage auch in Tansania und Uganda, ebenfalls enge Partner Russlands, über die Einführung von Kryptowährungen diskutiert.
In der Zentralafrikanischen Republik, so aktuelle Berichte, gehen russische Paramilitärs der Gruppe Wagner ein und aus, eigens von der Regierung des afrikanischen Staates ins Land geholt. Die Söldnertruppe stellt nicht nur die Leibwächter des Präsidenten, sondern bekämpft auch aktiv Rebellen. Darüber hinaus bewacht sie auch Minen, in welchen russische Firmen nach Gold und Diamanten graben.
Die Gruppe Wagner sieht sich dem Vorwurf ausgesetzt, Putins Schattenarmee zu sein, brutal zu morden und erbarmungslos zu foltern.
Sollte bekanntwerden, dass Bitcoins tatsächlich staatlicherseits in großem Stil zur Umgehung von Sanktionen, zur Bezahlung von Paramilitärs oder zur gezielten Schwächung des Westens genutzt werden, steht die Maxime bad publicity is better than no publicity mehr als nur auf dem Prüfstand. Die Kryptoszene jedenfalls ist besorgt.
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