Der Bitcoin Kurs hat ein neues Jahrestief erreicht, und doch befürchten manche, dass der richtige Ausverkauf erst bevorsteht. Zu Redaktionsschluss notiert die nach Marktkapitalisierung wichtigste Kryptowährung bei 16.833 US-Dollar, im 7-Tages-Rückblick steht ein Minus von 20,4 Prozent. Grund für den massiven Rückgang sind die Probleme der Kryptobörse FTX und Befürchtungen vor einem Domino-Effekt.
Bei FTX handelt es sich um eine der ganz großen Handelsplattformen für Kryptowährungen. Nachdem Zweifel an den Kapitalreserven bekannt wurden, setzte eine Kundenflucht mitsamt Mittelabzügen ein. Nachdem mehrere Rettungsversuche gescheitert sind – so stand unter anderem eine Übernahme von Binance im Raum -, ist die Börse nun offiziell zahlungsunfähig. Mit Insolvenz-Bekanntgabe trat auch Firmengründer Sam Bankman-Fried als CEO zurück.
Am Samstagmorgen wurde indes bekannt, dass Unbekannte Digitalwährungen im Wert von über 260 Millionen US-Dollar abgezogen haben. Aufgrund diesen „unregelmäßigen Transaktionen„, so FTX, seien jetzt alle Kryptowährungen in Cold Wallets übertragen worden.
Die Entwicklung verläuft rasant. Noch vor einer Woche galt Bankman-Fried als Wunderkind, der auf seinen Veranstaltungen die führenden Köpfe der Welt zu sich zieht, darunter beispielsweise den ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und viele weitere. Inzwischen steht zur Disposition, ob er nicht vielmehr der „größte Betrüger der Kryptowelt“ ist, wie beispielsweise das „Handelsblatt“ in den Raum stellt.
Aus Anlegersicht problematisch: einige fürchten, dass die Probleme von FTX auf andere im Krypto-Ökosystem überschwappen. Dementsprechend düster manche Prognosen, so beispielsweise jene der Blockchain-Forscher von CryptoQuant. Diese erwarten, dass sich die Korrektur in den nächsten Tagen fortsetzt. Andere halten gar einen Absturz auf unter 10.000 US-Dollar für möglich. Dies würde voraussichtlich auch die meisten Altcoins mit nach unten ziehen, siehe unser Beitrag: „Warum fallen alle Kryptowährungen gleichzeitig?„.
Gib den ersten Kommentar ab