Der Gewinn liegt bekanntermaßen im Einkauf. Insbesondere bei hochvolatilen Assets wie Kryptowährungen begehen jedoch insbesondere Privatanleger häufig den folgenschweren Fehler, bei Höchstkursen einzusteigen, und in kurzen Phasen der Korrektur ihre digitalen Devisen abzustoßen.
„Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen„, wie es der Kabarettist Karl Valentin pointiert zum Ausdruck brachte – genau aus jenem Grund halten wir uns mit derlei Vorhersagen auch bedeckt. Nichtsdestotrotz scheint es dieser Tage ratsam zu sein, die Positionen nicht zu veräußern. In der vergangenen Dekade wurden Kryptowährungen schon häufig abgeschrieben – nach der Plattform „99bitcoins“ wurde Bitcoin von großen Zeitungen bereits 407 Mal ein baldiges Ableben bescheinigt, doch Totgesagte leben bekanntermaßen länger.
Bitcoin-Anleger der ersten Stunde durften schon zahlreiche Rallyes miterleben, auf die häufig wieder ein starker Einbruch folgte. In der Retrospektive wird allerdings überaus deutlich, dass diejenigen das Nachsehen hatten, die den Krypto Markt aufgrund Korrekturen und hohen Volatilitäten frühzeitig verlassen haben.
Bitcoin und das Thema Steuern
Der jüngste Preisabsturz ist vor allem auf die steuerlichen Diskussionen zurückzuführen – so erwägen nicht zuletzt die Vereinigten Staaten von Amerika Schritte, welche die Anleger skeptisch zu machen scheinen. Dabei ist es einerseits naheliegend, und andererseits notwendig, dass Gewinne aus Krypto-Handelsaktivitäten irgendwann stärker besteuert werden müssen, auch in Deutschland. Dies macht den Markt allerdings nicht weniger attraktiv – und Panik ist mitnichten angebracht.
Aktionäre können ein Lied davon singen: ungeachtet des Solidaritätszuschlages sowie der Abgeltungssteuer sind Aktien-Investments bei einem mittleren bis langfristigen Anlagehorizont mehr als ertragreich. Die Einführung der genannten Steuer führte keineswegs zu starken Kapitalabflüssen, im Gegenteil.
Geduld zahlt sich aus
Angesichts der geopolitischen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten haben Kryptowährungen bereits heute einen Usecase, welcher durch eine schleichende Bargeld-Abschaffung sogar noch deutlich wichtiger werden könnte. Das aktuelle Thema rund um Steuern und Kryptowährungen sollte Anlegern hingegen weniger zu denken geben – vielmehr ist eine sinnvolle Regelung zu begrüßen, da diese digitale Devisen in der Breite noch akzeptierter machen könnten.
Vielmehr bedeutet die Korrektur eine Chance. Wie erwähnt: Der Gewinn liegt im Einkauf. Bitcoin, Ethereum, IOTA & Co. ist dieser Tage deutlich günstiger zu erwerben, als noch vor wenigen Tagen. André Kostolanys Ratschlag könnte sich dieser Tage als wertvoller denn je erweisen: „Gehen Sie in die Apotheke, kaufen Sie sich Schlaftabletten und nehmen Sie diese ein. Dann sollten Sie sich einige internationale Standardwerte kaufen und ein paar Jahre schlafen gehen“ – und vergessen Sie nicht, den internationalen Standardwerten einige wenige Digital-Devisen beizumengen.
[Meinung. Keine Anlageberatung]
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