Junge Vermögende mit einem frei verfügbaren Nettoeinkommen von mehr als 3.000 Euro gehen das Thema Geldanlage überraschend konservativ an. Am liebsten setzen sie auf ETFs, wie aus einer aktuellen Studie der Boston Consulting Group hervorgeht. Wichtigstes Anlagemotiv ist dabei nicht der schnelle Reichtum, sondern die Altersvorsorge.
Insbesondere bei denen, die per Sparplan investieren, stehen ETFs hoch im Kurs. Bei den Gelegenheits-Tradern wiederum spielen auch Einzelaktien und Kryptowährungen eine größere Rolle. Nur etwas mehr als jeder zehnte gut verdienende junge Erwachsene setzt auf klassische Anlageberatung, Vermögensverwaltung oder Robo-Advisor.
Auch in puncto Anbieter zeigt sich ein klarer Trend. Zwar haben die jungen Gutverdiener mehrheitlich noch ihr Hauptkonto bei einer Filial- oder Direktbank, doch beim Wertpapiergeschäft setzen sie zunehmend auf Neobroker, am beliebtesten ist dieser Tage Trade Republic.
Immer mehr junge Erwachsene sorgen selbst vor – nicht nur jene mit einem üppigen Einkommen. Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte auch sein, dass das Vertrauen ins Rentensystem mehr und mehr schwindet. Dass die Rente sicher ist, hieran zweifeln immer mehr.
Allerdings gilt es auch bei der privaten Geldvorsorge, die richtigen Weichen zu stellen. Unterschiedliche Studien zeigen auf, dass der Anlageerfolg vor allem dann wahrscheinlich ist, wenn ausreichend diversifiziert wird, und die Investments über einen langen Zeitraum hinweg gehalten werden. Einen Sparplan zu eröffnen, in einen breit gestreuten ETF zu investieren und das Depot über mehrere Jahre hinweg nicht zu besuchen, dürfte nicht die schlechteste Strategie sein.
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