Der Iran hat zum ersten Mal in der Geschichte Kryptowährungen für Importe eingesetzt, um Sanktionen zu umgehen. Dies teilte die Nachrichtenagentur Tasnim mit. Seit nunmehr 4 Jahren ist es dem Staat nicht mehr gestattet, US-Dollar zu erwerben.
„Diese Woche wurde die erste Import-Order mit Kryptowährungen in Höhe von 10 Millionen Dollar erfolgreich abgeschlossen. Bis Ende September soll der Einsatz von Kryptowährungen und Smart Contracts im Handel mit Zielländern großflächig erfolgen„, so der Vorsitzende der Iranischen Trade Promotion Organisation (TPO).
Seit April 2021 erlaubt der Iran Banken die Verwendung von Kryptowährungen, welche von lizenzierten und im Staat ansässigen Minern geschürft wurden. Einige Monate zuvor wurde diesen erlaubt, mit staatlich subventionierten Stromquellen ihre Mining-Geschäfte zu betreiben.
Mit welcher Kryptowährung die Importe künftig abgewickelt werden, hierüber gibt es noch keine öffentlichen Informationen. Denkbar ist beispielsweise Bitcoin: so wurden im vergangenen Jahr ungefähr 4,5 Prozent aller BTCs im Iran geschürft. Die Industrie kommt dort in den Genuss besonders niedriger Strompreise.
Sanktionierte Staaten scheinen immer mehr Gefallen an Digitalwährungen zu finden. Auch in Russland gibt es diesbezüglich Erwägungen und Verlautbarungen, wenngleich eindeutige Entscheidungen noch ausstehen. Mit der Zentralafrikanischen Republik gibt es einen weiteren Akteur, der auf mindestens zweifelhaftem Wege Nutzen aus Krypto-Transaktionen zu ziehen gedenkt.
Krypto-Marktteilnehmer verfolgen die Entwicklung mit Argusaugen. Sollten die digitalen Devisen zunehmend zur Sanktions-Umgehung genutzt werden, könnten nicht nur weitere Regulierungen folgen, sondern auch (weitere) Negativberichterstattungen.
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