Aktien-Investments sind die profitabelste Geldanlage. Dies äußerte Finanzhistoriker Elroy Dimson gegenüber der „FAZ„, der in Cambridge lehrt und zuvor unter anderem den norwegischen Ölfonds beriet. Er analysierte die Wertentwicklung unterschiedlicher Assets in den vergangenen 120 Jahren. Den Deutschen unterstellt er indes eine Risikoaversion, die sich negativ auf die Rendite auswirkt.
Für ihn stehe außer Zweifel, dass Wertpapiere die beste Anlage sind. Anleihen hingegen seien weniger wichtig geworden. Besonders erfolgreich, so seine Analyse, sind Anlagestrategien an der amerikanischen Ostküste. Diese würden Aktien und alternative Investments deutlich übergewichten.
Aktien und die Deutschen
„Die Deutschen scheinen von einer starken Angst vor einer Hyperinflation geprägt zu sein, bevorzugen aber Zinsanlagen gegenüber Aktien. Dabei leiden festverzinsliche Wertpapiere am meisten unter der Inflation„. Dies sei ein Widerspruch, wie der Finanzexperte betont.
Neben der Asset-Auswahl sei auch die Strategie entscheidend. Es habe sich bei der Datenanalyse gezeigt, dass es besser sei, allenfalls kleine Portfolio-Änderungen vorzunehmen. Regelmäßige Umschichtungen hätten sich hingegen nicht ausgezahlt.
Die Deutschen sind im Durchschnitt unterdurchschnittlich vermögend, wie ein internationaler Vergleich aufzeigt. Trotz eines guten Einkommens gelingt es den Bundesbürgern nicht, sich ein Vermögen aufzubauen. Deutsche haben nach wie vor einen Hang zum Sparbuch und investieren deutlich seltener in vermeintlich riskantere Assets wie Kryptowährungen oder Aktien.
Aktienkultur in Deutschland
Allerdings mehren sich die Zeichen eines Wandels. Insbesondere im Corona-Krisenjahr 2020 entdeckten zahlreiche Deutsche das Investieren für sich. Neo-Broker wie Trade Republic befeuern den Aktien Trend weiterhin. Nichtsdestotrotz ist die Aktionärsquote in Ländern wie den Niederlanden oder den USA noch deutlich höher.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
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