Russland hat sich bereit erklärt, Bitcoin-Zahlungen für Energieexporte zu akzeptieren. Dies teilte Pawel Zawalny, seines Zeichens oberster russischer Energiebeauftragter, am Donnerstag mit. Westliche Politikerinnen und Politiker befürchteten diesen Schritt bereits, zumal, da sich der Kreml schon wenige Wochen vor der Invasion ungewohnt positiv gegenüber Kryptowährungen geäußert hat.
Nach Zawalny habe sein Land jegliches Interesse an Energiezahlungen in US-Dollar oder Euro verloren. Jene Währungen seien für ihn kaum mehr als „Bonbonverpackungen„. Durch die westlichen Sanktionen ist Russland weitestgehend vom internationalen Finanzsystem abgeschnitten, erhebliche Devisenreserven sind eingefroren.
Infolgedessen sei Russland nur noch offen, Energie gegen Rubel, Gold oder nationale Währungen „befreundeter Länder“ – Deutschland zählt gegenwärtig nicht dazu – zu verkaufen. Und, im Zweifelsfall, „wenn es notwendig wäre„, auch gegen Bitcoins.
Öl- und Gas für Bitcoins: Kryptoszene könnte Schaden nehmen
Der russische Präsident Wladimir Putin wies die russische Zentralbank am Mittwoch an, innerhalb einer Woche einen Mechanismus zu entwickeln, welcher es dem Land ermöglicht, andere Zahlungen als den US-Dollar oder Euro zu akzeptieren. Bundeskanzler Scholz reagiert unterdessen gelassen. So sei die Währung in den bestehenden Verträgen schlichtweg festgelegt, und dies, so Scholz, „ist ja etwas, was dann auch gilt„.
Für Russland könnten Krypto-Transaktionen eine sinnvolle Alternative sein. Die Kryptoszene indes könnte erheblich unter den Maßnahmen leiden. So steht nicht zuletzt der Ruf von Bitcoin & Co. auf dem Spiel – in den letzten Monaten und Jahren rückten die Digitaldevisen immer mehr von einer Nische in die Mitte der Gesellschaft. Sollte Russland allerdings in hohem Maße davon profitieren, könnten Errungenschaften hierdurch konterkariert werden.
Noch jedenfalls scheinen Anlegerinnen und Anleger optimistisch zu sein. Nach der heutigen Ankündigung von Zawalny kletterte der Bitcoin Kurs sogar auf über 44.000 US-Dollar. Auch zahlreiche Altcoins wie APE und MIOTA profitierten ebenfalls hiervon.
Warum sollte die Kryptoszene schaden daran nehmen? Wenn Putin heute Salat isst und davon profitiert, dann ist Salat plötzlich böse und sein Ruf ist ruiniert?
Ist nur eine These: weil Anti-Bitcoin-Kampagnen dadurch wahrscheinlicher werden.