Der oberste russische Energiebeauftragter teilte am Donnerstag mit, dass Russland, „wenn es notwendig wäre„, auch Bitcoin-Zahlungen für Energieexporte akzeptieren würde. Der Bitcoin Kurs reagierte unmittelbar und positiv auf die Mitteilung, doch mittelfristig könnte die Kryptowährung großen Schaden nehmen.
Bekannt wurde Bitcoin einer großen Masse vor allem als halbseidene Darknet-Währung – doch seither ist viel Zeit ins Land gestrichen, das Image hat sich gewandelt. Hauptkritikpunkt ist dieser Tage die negative CO₂-Bilanz, doch dessen ungeachtet rücken die potenziellen Vorteile von Bitcoin immer mehr in den Fokus. Russlands Ansinnen könnte diese Entwicklung massiv konterkarieren.
Sollte es dem Kreml tatsächlich gelingen, via Krypto-Transaktionen Sanktionen zu umgehen, könnte das Bild von Bitcoin als Schurkenwährung wieder eine Renaissance erleben. Gar Anti-Bitcoin-Kampagnen des sogenannten Westens wären denkbar, mit kaum einzuschätzenden Auswirkungen auf die Branche.
Erschwerend kommt nämlich dazu, dass es mit El Salvador noch einen staatlichen Akteur gibt, der für Bitcoin propagiert, und dabei womöglich gegenteiliges erreicht. Der Staat landet bei einem Korruptionsranking auf dem 115. Platz, agiert in vielerlei Hinsicht hochumstritten, und kann dadurch mitnichten als Blaupause für Krypto-Idealisten dienen.
Kurzfristig, so viel sei gesagt, könnte der Bitcoin-Preis enorm davon profitieren, wenn der russische Vorschlag tatsächlich Anwendung fände, hierin scheint sich das Gros der Marktbeobachter einig zu sein. Mittel- bis langfristig bestehen unterdessen wie dargestellt erhebliche Gefahren. Die Kryptoszene ist sich dessen bewusst.
So wird sie aktuell nicht müde zu betonen, dass sich prominente Krypto-Schwergewichte, wie auch der russisch-stämmige Vitalik Buterin, seines Zeichens Ethereum-Gründer, vehement für die Ukraine einsetzen, und die Invasion aufs Schärfste verurteilen. Auch die enorme Spendenbereitschaft der Anlegerinnen und Anleger – die ukrainische Regierung akzeptierte Spenden in Bitcoin, Ethereum & Co. -, spricht für sich. Sollten die Digitaldevisen allerdings in Zukunft dem Kreml in die Karten spielen, dann könnte der Markt schon bald eines sehen: rot.
Bild: Vladimir Kazakov
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