Der selbst ernannte „Umweltschützer“ und Mitgründer von Green Tech VC Daniel Batten überrascht mit neuen Untersuchungen zum Einfluss von Bitcoin-Mining auf den Klimawandel. Seine Ergebnisse sprechen für die Nachhaltigkeit der Kryptowährung; doch ist die Studie vertrauenswürdig?
Über 16 Prozent des Bitcoin-Netzwerks sollen mit erneuerbarer Energie laufen
„Bitcoin ist der weltweit größte Nutzer von sauberer Energie. Und er wird immer sauberer“, schreibt Batten gleich am Anfang seines Tweets, indem er die Daten präsentiert, die er gesammelt hat. Laut seiner Untersuchung verwenden 29 der größten Mining-Unternehmen zu 90 bis 100 Prozent einen Mix aus erneuerbarer Energie. Das entspräche somit 16,48 Prozent des gesamten Bitcoin-Netzwerks.
Bitcoin is the world's biggest user of clean energy. And it's getting cleaner
These 29 mining companies use 90-100% clean-energy. They = 16.48% of the bitcoin network (52.2% clean energy overall)
Another 12 use emission negative sources (~2% of network)
*ZE = zero emission pic.twitter.com/S2AzeDgOSs
— Daniel Batten (@DSBatten) December 8, 2022
So habe er die Berechnungen auf „die einzige mögliche Art“ angestellt: Er habe alle Miner überprüft, deren Hashrate identifiziert und auch den „Maschinentyp, die Megawatt und die abgebauten Bitcoins“ kontrolliert.
Doch seine Analyse beäugen Experten und Umweltschützer mit Skepsis. Batten sei zwar ein selbst ernannter Umweltaktivist, doch als Bitcoin-Anhänger gleichzeitig voreingenommen. Bisher war er allerdings für seine genaue Arbeit bekannt und wurde dahin gehend auch von Experten gelobt.
Publizierte Studie mit konträrem Ergebnis
Ein weiteres Argument, das für eventuelle Vorurteile oder gar für eine völlige Fehlinterpretation Battens sprechen könnte, ist eine Fachpublikation, die Ende September dieses Jahres erschien. Die Studie von der University of Mexico stellte dem Bitcoin eine katastrophale Klimabilanz aus. Die Wirtschaftswissenschaftler konzentrierten sich zwar nur auf die Jahre 2016 bis 2021, in ihren Berechnungen war aber klar erkennbar, dass in diesem Zeitraum der Klimaeinfluss pro Bitcoin nicht abnahm, sondern anstieg.
Foto von Kanchanara
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