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Früherer EZB-Direktor Cœuré warnt vor „Schattenbanksystem“

Benoît Cœuré warnt vor dem Kryptoszene-Trend, und hält es für möglich, dass ein neues Schattenbanksystem entsteht. Dies äußerte er in einem Interview mit dem „Handelsblatt„, in dem er unter anderem betonte, dass es Parallelen zu der Zeit vor der Finanzkrise gebe.

Konkret sieht er große Risiken bei dezentralen Finanzdienstleistungen (DeFi). Dieser Bereich sei bis dato zu großen Teilen unreguliert – Akteure rund um den Globus müssten entscheiden, so seine Auffassung, ob sie diese Entwicklung zulassen wollen. „Wenn sich der Bereich sehr schnell entwickelt, besteht die Gefahr, eine neue Form des Systemrisikos zu schaffen„, so seine mahnenden Worte.

Der Spagat

Gleichzeitig sieht er auch eine zu straffe Regulierung kritisch. Es gelte nun, den Spagat zu meistern, und Innovationen nicht im Keim zu ersticken, „um die möglichen Vorteile dezentraler Transaktionen“ nicht zu konterkarieren, und die Szene gleichzeitig nicht völlig unreguliert zu belassen. Dass Notenbanken künftig digitale Währungen herausgeben, hieran hat er wenig Zweifel.

Zuletzt initiierten Staaten wie Saudi-Arabien und die Türkei den Verbot des Handels mit Bitcoin, Ethereum & Co. Dies sollte allerdings lediglich der allerletzte Ausweg sein, so Cœuré. Nicht zuletzt deshalb, weil er auch Vorteile in technologischen Innovationen sieht.

Strengere Regulierung

Eine Regulierung sei allerdings dennoch vonnöten, da es viele kritische Aspekte gebe. Einerseits den Anlegerschutz, andererseits die Sorge, dass Kryptowährungenillegale Transaktionen ermöglichen„. Außerdem gelte es zu verhindern, dass Digitalwährungen die Stabilität des Finanzsystems gefährden – hierfür sei die Marktkapitalisierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt allerdings noch zu gering.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

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