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FAZ warnt vor Bitcoin-Handel bei der Sparkasse

Wie verschiedenen Medien berichten, könnte ab 2022 der Handel mit großen Kryptowährungen wie Bitcoin bei der Sparkasse möglich werden. Allerdings müssen die Gremien dem Pilotprojekt noch zustimmen. Schon jetzt warnt FAZ-Journalist Tim Kanning in einem Kommentar vor einem gefährlichen Schritt.

Krypto-Wallet mit S-Payment

Die deutsche Sparkasse bereitet sich auf den ersten Vorstoß in das Kryptouniversum vor. Mit einem eigenen Team entwickelt die Bank das Pilotprojekt zusammen mit IT-Dienstleister S-Payment. Nachdem im Netz zuvor noch von einem Geheimprojekt die Rede war, wurde das Vorhaben zum Anfang der Woche von offizieller Seite bestätigt.

So äußerte sich ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) gegenüber Businessinsider: „Das Interesse an Krypto-Assets ist enorm, das sieht auch die Sparkassen-Finanzgruppe. Bei der S-Payment, der auf Zahlungsverkehrsdienstleistungen spezialisierten Tochter der DSV-Gruppe, wird daher in einem Projekt geprüft, welche Möglichkeiten und Risiken eine Wallet bietet, in dem Kunden von Sparkassen Krypto-Assets sicher verwahren können.“

Entscheidung über Projekt erst im nächsten Jahr

So soll es Sparkassen-Kunden in der Zukunft möglich sein, Kryptowährungen direkt über ihr Girokonto zu kaufen und diese in einem bankeigenen Wallet zu sichern. Damit das Projekt Wirklichkeit werden kann, müssen nach Medienberichten allerdings noch die Gremien der Bank grünes Licht geben. Eine Abstimmung wird im ersten Quartal 2022 erwartet. Danach könnten die ersten Sparkassen das Vorhaben schon nächstes Jahr umsetzen.

Mit dem Projekt würde die Sparkasse Pionierarbeit leisten. Mit 50 Millionen Kunden ist sie der größte Finanzdienstleister Deutschlands. Falls der Kryptohandel ermöglicht werden würde, könnten sie ihre Reichweite noch mal enorm erhöhen und eine jüngere, IT-versierte Zielgruppe ansprechen. Bisher wagte noch keine andere vergleichbar große Bank ein ähnliches Projekt.

FAZ warnt vor den Krypto Omas

FAZ-Journalist Kanning sieht allerdings die Gefahr, dass „Krypto-Omas“, also Anleger mit wenig Ahnung von dem jeweiligen Asset, in eine unsichere Anlage gedrängt werden könnten. Ähnliches sei zu Zeiten der Lehman-Pleite mit dem hochriskanten Zertifikatehandel geschehen. Sollte die Sparkassen nun eigene Bitcoin Apps herausbringen, könnten sich Muster wiederholen.

„In manchen Fällen zeigten hinterher peinliche Gerichtsprozesse, dass die Zertifikate auch ohne die Insolvenz der Bank nie zu Gewinnen für die Anleger hätten führen können“, so Kanning. „[…] Wenn die Banken und Sparkassen den Kryptohandel nun für die breite Kundschaft öffnen wollen, sollten sie und die Aufsicht sicherstellen, dass die Kunden wissen, was sie da tun. Auf die Lehman-Omas sollten nicht die Krypto-Omas folgen.“

 

 

 

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