El Salvador und dessen Präsident Nayib Bukele erfreuen sich unter Anhängern der Kryptowährung Bitcoin großer Beliebtheit. Der Grund: als erstes Land der Welt erklärte El Salvador genannte Digitaldevise als gesetzliches Zahlungsmittel. Wie aus Recherchen des Branchenportals Block-Builders.de hervorgeht, kann El Salvador jedoch mitnichten als Blaupause dienen, denn der Staat ist nur auf den ersten Blick fortschrittlich.
Während Präsident Bukele auf Twitter 3,5 Millionen Follower hinter sich schart, kommt Emmanuel Macron auf 7,6 Millionen. Dabei hat El Salvador lediglich 6,5 Millionen Einwohner, wohingegen Frankreich von 67,4 Millionen Bürgern bewohnt wird. Sind die El Salvadorianer so viel aktiver auf Twitter? Wohl kaum. Vielmehr finden Bukeles Worte global Gehör, und zwar vonseiten zahlreicher Bitcoin-Enthusiasten.
Bitcoin in El Salvador: es ist kompliziert
Diese allerdings sollten sich genau überlegen, ob sie bereit sind, diesem Staat und Präsidenten Sympathien entgegenzubringen. So gibt es in El Salvador beispielsweise ein derart striktes „Abtreibungsverbot„, demzufolge selbst bei Fehl- und Totgeburten die Gefängnisstrafe droht – eine medizinische Notlage wird nicht als solche akzeptiert. Wenig verwunderlich daher, dass homosexuelle Menschen ebenfalls nicht gut Kirschen essen haben, Aktivisten berichten immer wieder von staatlich geduldeter Diskriminierung, so Block-Builders.
Wie demokratisch das vermeintliche Bitcoin El Dorado ist, das zeigt auch ein Blick auf das Jahr 2020. Dort ließ Bukele Soldaten ins Abgeordnetenhaus einmarschieren, weil das Parlament einen seiner Vorschläge nicht schnell genug absegnen wollte.
Und auch in puncto Bitcoin zeigt sich bei einem Blick auf El Salvador ein sehr ambivalentes Bild. Während die Regierung alles daran tut, die Digitalwährung Nummer eins populär zu machen, ist die Bevölkerung kritisch. Ganze 70 Prozent der Bürger misstrauen der Kryptowährung, wohingegen etwa 42 Prozent der Auffassung sind, dass diese lediglich den oberen Schichten dient.
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