Die in Großbritannien dominierende Corona-Mutation befeuert Diskussionen rund um mögliche Grenzschließungen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel schließt Kontrollen an den deutschen Grenzen nicht mehr aus. Dies teilte sie am Donnerstag vor dem EU-Videogipfel zur Corona-Lage mit.
Die französische Regierung brachte strengere Kontrollen am Mittwoch ins Spiel. Allerdings kommen kritische Stimmen auch von politischen Akteuren. Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn warnt vor Grenzschließungen. Sofern keine Pendler mehr in das Land kommen könnten, bräche das Gesundheitssystem zusammen, so seine Befürchtungen, die er im „Deutschlandfunk“ äußerte.
Bedenken aus der Wirtschaft
Wirtschaftsakteure befürchten indes, dass derlei Grenzschließungen wieder dazu führen, dass Waren steckenbleiben, darunter auch Medikamente und Schutzgüter, so BDI-Präsident Siegfried Russwurm.
Der Handel zählt ohnehin zu den größten Leidtragenden der Corona-Krise. „Je länger es dauert, desto mehr Unternehmen kommen an die Grenzen ihrer Möglichkeiten, desto mehr werden pleitegehen„, so der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung. Grenzschließungen könnten die Situation nochmals verschärfen, da hiervon auch der Online-Handel in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Auch unterbrochene Lieferketten könnten die Folge sein.
Große Kluft
Dieser Tage zeigt sich eindrücklich, dass die Maßnahmen im Angesicht der Pandemie die gesellschaftliche Kluft weiter vergrößern. Während die einen um ihr Überleben kämpfen, erwirtschaften Anleger Rekordrenditen. Der Preis zahlreicher Wasserstoff Aktien vervielfachte sich zuletzt, auch die Kursrallye von Bitcoin und anderen Kryptowährungen gereichte zahlreichen Investoren zum Vorteil.
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