Obwohl die Temperaturen draußen sommerlich warm sind, sind die Deutschen in Gedanken bei Heizstrahlern, Propangasflaschen und Brennholz, wie Auswertungen von Google-Daten zeigen.
Besonders explosiv fällt der Anstieg bei den Suchanfragen beim Suchbegriffspaar „Infrarot Heizkörper“ aus. Lag der Google-Trend-Score Mitte Juni noch bei einem Wert von 5, notiert er inzwischen auf dem höchstmöglichen Score von 100. Der Anstieg des relativen Suchvolumens schlägt mit 1.900 Prozent zu Buche.
Die Angst vor dem Winter und damit vor massiv ansteigenden Nebenkosten ist spürbar. Erst eben hatte der Präsident der Bundesnetzagentur davor gewarnt, dass sich die Gaspreise für Privatverbraucher ab 2023 mindestens verdreifachen könnten. Gleichzeitig empfiehlt er, bereits jetzt freiwillig den Abschlag zu erhöhen, oder monatlich Geld zur Seite zu legen. Die Krux: viele haben hierzu gar nicht die Möglichkeit.
Seit der russischen Invasion am 24. Februar haben sich die Preise für Energie massiv verteuert. Allerdings, so die Befürchtungen, könnte das Schlimmste noch bevorstehen. Seit vergangenem Montag liefert Russland durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 wegen Wartungsarbeiten kein Gas mehr. Die Arbeiten sollen noch bis zum 21. Juli andauern, allerdings sind mehr und mehr Experten unsicher, ob anschließend überhaupt wieder Gas fließen wird, oder ob der Kreml Gas als Waffe einsetzt, unter anderem, um die westlichen Gesellschaften zu destabilisieren.
Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger jedenfalls macht sich große Sorgen. Seiner Meinung nach sieht es so aus, als ob Russland das Gas entweder stark verknappt, oder aber in Zukunft gar nichts mehr liefert. „Wir stehen vor der größten Krise, die das Land je hatte„, so seine Einschätzung.
Bei derlei Prognosen überrascht es nur wenig, dass die Bundesbürger selbst Vorsorge betreiben, und sich selbst bei Außentemperaturen von 40 Grad mit Heizkörpern eindecken.
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