Handelsvertreter kritisieren die strengeren Vorgaben für Geschäfte. Gemäß der ersten Einigung zwischen Bund und Länder darf sich im Groß- und Einzelhandel mit mehr als 800 Quadratmetern Fläche künftig nur eine Person pro 20 Quadratmeter aufhalten. Dies könne einerseits zu langen Schlangen vor Geschäften führen, und andererseits zu leeren Geschäften, so die Kritiker.
„Wenn nur noch wenige Menschen gleichzeitig den Supermarkt oder das Modehaus in der Innenstadt betreten dürfen, dann führt das zwangsläufig zu langen Schlangen vor den Geschäften und in den Fußgänzerzonen„, wie der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth, am Mittwoch betonte. Zudem gebe es keinen sachlichen Grund, unterschiedliche Regelungen für den Einzelhandel mit Verkaufsflächen über und unter 800 Quadratmetern zu erlassen.
Handel droht Ungemach
Der Vorstandsvorsitzende der Rewe-Gruppe spricht indes von „chaotischen Situationen“ und „endlosen Warteschlangen„. Weitere Einschränkungen seien seitens der Mitarbeiter kaum zu bewältigen.
Auch FDP-Politiker Christian Lindner fordert anstatt neuer Regularien für Unternehmen, dass der Schutz von Risikogruppen stärker in den Vordergrund rücken müsse.
Die Maßnahmen könnten selbst hinsichtlich der Eindämmung der Pandemie hinderlich sein, so zahlreiche Kritiker. Demnach seien lange Schlangen vor den Geschäften potenzielle Ansteckungsherde.
Viele Einzelhändler fürchten um das wichtige Weihnachtsgeschäft. Größte Profiteure der Maßnahmen könnten – wie so oft – die Online-Konzerne sein. Wie die Kursentwicklung der Aktien von Amazon & Co. vor Augen führt, spielt jenen die Pandemie sogar in die Karten.
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