Mohamed El-Erian, seines Zeichens ökonomischer Chefberater der Allianz, sieht bei Einzelaktien dieser Tage größere Chancen, als bei breit gestreuten ETFs. Dies äußerte er in einem „Handelsblatt„-Interview.
Seiner Meinung nach befinden sich die Märkte gegenwärtig in einer Umbruchsphase. Es gehe darum, ob die sogenannten „Stay at Home“-Aktien weiter dominieren. Hierzu zählen jene Profiteure der Corona-Krise wie Amazon, Hello Fresh, Zoom & Co.
„Ich glaube, dass man künftig viel genauer auf einzelne Werte schauen muss„, so El-Erian. Bis es zu einer Verbreitung des Impfstoffs kommt, sei weiterhin mit hohen Kursausschlägen zu rechnen.
Mittelfristige Turbulenzen
Seiner Meinung nach unterschätzen die Menschen gegenwärtig, was noch vor ihnen liege. Die Folgen der neuen Corona-Wellen könnten sich bereits rasch auf die Märkte und Aktienkurse auswirken. Nicht zuletzt deshalb rät El-Erian Investoren zu einem selektiven Vorgehen. „Eigentlich müsste man aufhören, ETFs zu kaufen„, so seine Überlegung. Es sei im Gegenteil an der Zeit, das Portfolio aktiv zu managen.
Allerdings seien ETFs weiterhin voll im Trend. Das weltweit in ETFs verwaltete Vermögen erreicht mit 6.551 Milliarden US-Dollar einen Höchststand. Jene Anlage ermöglicht es Investoren verhältnismäßig unkompliziert in ein Bündel von Unternehmen zu investieren.
Der ökonomische Chefberater agiert indes weiterhin vorsichtig: „Es ist eher so, als würde ich nur die Zehen ins Wasser halten„. Er sei nur vorsichtig wieder eingestiegen.
Bild von Leonhard Niederwimmer auf Pixabay
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