Drücken Sie „Enter“, um den Inhalte zu überspringen

Am Glücksspiel-Boom teilhaben – so investiert man in die iGaming-Branche

Seit der Regulierung durch den Glücksspielstaatsvertrag hat die Glücksspielbranche einen enormen Zuwachs erfahren. Immer mehr Menschen informieren sich und nehmen an digitalen Angeboten teil. Doch nicht nur das Spiel selbst ist interessant, eine Rolle spielen auch Investitionsmöglichkeiten.

Aktien, ETFs und sogar die Gründung eines eigenen Glücksspielunternehmens sind hierbei interessant. Welche Besonderheiten es gibt und worauf Anleger, Investoren und Spieler achten müssen, wird nachfolgend genauer veranschaulicht.

Glücksspiel als Einnahmequelle – Berufsspieler leben vom Glück

In Deutschland sind Glücksspielgewinne steuerfrei, sofern sie ausschließlich auf Basis von Glück erzielt wurden. Eine Ausnahme sind jedoch sogenannte Berufsspieler, die ihre Casino Gewinne versteuern und Einkommenssteuer zahlen müssen. Die Casino-Prüferin Julia Beyer von Kryptocasinos.com schafft Klarheit, denn viele Spieler sind unsicher.

Als Berufsspieler gelten jene, die ihren Lebensunterhalt mit Glücksspielen sicherstellen und hierfür ihr persönliches Geschick einsetzen. Expertin Beyer erklärt eindeutig, wo die Unterschiede zu finden sind: „Wer professionell Schach spielt, nutzt dafür sein Wissen und unterliegt der Einkommensteuerpflicht, wer allerdings im Lotto gewinnt, hat schlichtweg Glück gehabt.“

Wie sieht es nun aber aus, wenn Gewinne keine Ausnahme, sondern die Regel sind? Ein einmaliger Großgewinn führt nicht zur Steuerpflicht. Anders sieht es aus, wenn große Summen in hübscher Regelmäßigkeit aufs Konto fließen. Entscheidend ist außerdem, dass das eigene Können eine Rolle spielt. Hier ist das beliebte Kartenspiel Poker als Paradebeispiel zu nennen.

Professionelle Pokerspieler, die regelmäßig Turniere gewinnen und damit Einkommen generieren, werden als Berufsspieler eingestuft. Bevor eine Karriere als professioneller Spieler in Betracht gezogen wird, lohnt es sich, mit dem Steuerberater Rücksprache zu halten. Es gibt trotz aller Talente keine Garantie dafür, dass ein fähiger Pokerspieler seinen Lebensunterhalt durch die Karten sicherstellen kann. Ein Risiko ist also immer gegeben.

Aktien für Anleger – große Unternehmen sind an der Börse

Im Casino gilt der alte Leitspruch: Die Bank gewinnt immer! Wer sich allerdings entscheidet, eine gewisse Summe anzulegen und gute Anleitungen dafür befolgt, kann in der iGaming-Branche erfolgreich sein. Prognosen sehen voraus, dass sich die Wirtschaftlichkeit von digitalen Anbietern in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird. Das ist einer der Gründe, warum immer häufiger auf weltweite Globalplayer gesetzt wird.

Die Dividenden sind hoch, die Gefahr eines Einbruchs relativ gering. Ausschließen lassen sich die Abstürze der Kurse aber nicht, da Aktien dieser Branche als sehr volatil gelten. Durch staatliche Regulierungen ist es möglich, dass Einzelanbieter an Umsatzstärke verlieren oder gar den Markt verlassen müssen. Hinzu kommt, dass Menschen im Zeitalter von finanziellen Krisen weniger stark in Glücksspiele investieren.

Anleger müssen also immer davon ausgehen, dass schwierige Situationen zu Schwankungen auf dem Markt führen. Ein ganz besonderer Fokus fällt für Anleger auf die digitale Glücksspielbranche, da hier für die nächsten Jahre hohes Wachstum vorausgesagt wird. Die Marktauslastung verschiebt sich, vor allem Spielhallen befinden sich auf dem Rückzug. Die großen Spielbanken bleiben von der digitalen Konkurrenz mehr oder weniger unbeeindruckt, starke Renditen gibt es aber vor allem in der iGaming-Branche.

Das Risiko eines solchen Investments muss dabei aber immer beachtet werden. Die Hauptgefahr besteht tatsächlich aus politischen Entscheidungen, die einer gesamten Branche den Garaus machen können. Mit dem Glücksspielstaatsvertrag in Deutschland wurde hierzulande eine feste Entscheidung getroffen. Bei Kapitalanlagen in ausländische Anbieter besteht immer das Risiko, dass es noch einmal zu Nachregulierungen und folglich zu Abwanderungen der Nutzer kommt.

Weniger Risiken durch die Investition in ETFs – warum die Streuung Gefahren minimiert

Wer in Einzelaktien investiert, hofft auf sein Glück und auf eine satte Rendite. Nicht alle Anleger sind jedoch wagemutig, viele Menschen forcieren Sicherheit und nehmen dafür kleinere Gewinne in Kauf. ETFs sind eine solide Alternative für all jene, die nicht auf einen einzelnen Anbieter setzen möchten. Hierbei setzt sich ein ETF aus einer Bündelung mehrerer Wertpapiere zusammen, die als Investment angeboten werden.

Da das Portfolio diversifiziert ist und auf mehrere Anbieter setzt, sind radikale Verluste nicht zu erwarten. Der Nachteil ist, dass die Anzahl an iGaming-ETFs noch sehr gering ist. Derzeit sind lediglich zwei ETFs verfügbar, die an der amerikanischen Börse gehandelt werden.

Hierzu gehören der Roundhill Sports Betting & iGaming ETF sowie der Fischer Sports Betting and iGaming UCITS ETF. Beide Portfolios haben gemein, dass hier nicht nur auf Glücksspiele wie Slotmachines und Co., sondern auch auf Sportwetten gesetzt wird.

Eigenes reguliertes Glücksspielunternehmen eröffnen – Investition mit Gewinn

Die Anzahl seriöser und lizenzierter Glücksspielanbieter steigt und die Eröffnung wird immer mit dem Wunsch auf Gewinne durchgeführt. Wer sich selbst nicht als Spieler oder stiller Investor sieht, hat die Möglichkeit ein staatlich verifiziertes Unternehmen zu gründen und so vom Boom der Branche zu profitieren. Voraussetzung ist, dass ein Grundkapital verfügbar ist, denn ohne Einlagen wird in Deutschland keine Lizenz erteilt.

Hier eine kleine Übersicht, welche Investitionen nötig sind, um auf dem Markt durchstarten zu können:

  • Lizenzgebühr – Kosten zwischen 100.000 und 200.000 €
  • Erwerb der Casino-Software inklusive Provider – bis zu 350.000 €
  • Rücklagen für Gewinnauszahlungen – bis zu 500.000 €
  • Marketinggebühren – zwischen 100.000 und 300.000 €

Ein Glücksspielunternehmen zu gründen und damit effektiv Geld zu verdienen, ist die größte und heikelste Investition. Der internationale Markt gilt dabei als weniger streng, verglichen mit der GGL (Glücksspielbehörde der Länder) in Deutschland.

Voraussetzung ist nicht nur ein hohes Grundkapital zum Nachweis der Auszahlungsfähigkeit, sondern auch die Integrität des Gründers. Da die Kosten so enorm hoch sind und die Voraussetzungen nur von wenigen Menschen umgesetzt werden können, bleibt diese Form des Investments Konzernen und Unternehmen vorbehalten.

Fazit: Teilhabe an der iGaming-Branche auch ohne eigenes Spiel möglich

Die iGaming-Branche zeigt sich als großer Kuchen mit satten Gewinnen und viele Anleger und Investoren möchten hiervon ihr Stück abhaben. Bevor die Entscheidung für den Kauf von Wertpapieren fällt, ist ein fundiertes Grundwissen sinnvoll. Wesentlich sind dabei die gesetzlichen Bestimmungen der Länder.

Es gilt als sicherer, in ein Unternehmen zu investieren, das bereits auf einem regulierten Markt lizenziert wurde. Hier ist die Gefahr geringer, dass es zu politischen Exempeln kommt und der Glücksspielanbieter schließen muss. Kombinierte Investments durch ETFs gelten als sicherer, weil sie die komplette Branche (Sportwetten und Glücksspiel) abdecken.

In beiden Segmenten ist das Wachstum groß, was sich positiv auf die Rendite auswirken kann. Auch hier gilt aber, dass Informationen unerlässlich sind. Wer den Markt nicht kennt und weiß, welche Prognosen für die Zukunft zu erwarten sind, kann sich an der iGaming-Branche die Finger verbrennen.

Foto: https://unsplash.com/de/fotos/NYpOl-PJDkM