85 Prozent des weltweiten Opiums stammen aus Afghanistan. Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung befürchtet indes sogar, dass das Rauschgiftangebot nach der Machtübernahme der Taliban noch weiter zunimmt. Die Corona-Krise konnte den afghanischen Mohn-Bauern zumindest nichts anhaben: so soll der Anbau im Krisenjahr 2020 sogar einen Zuwachs in Höhe von 37 Prozent gehabt haben.
In puncto Opium-Anbau landet Myanmar mit einem Anteil von etwa 5,5 Prozent an zweiter Stelle, der Rest verteilt sich auf weitere Länder mit einem jeweils sehr geringen Weltmarktanteil.
Der Anbau- und Drogenhandel dürfte ein wichtiger Pfeiler für die Taliban bei der Finanzierung sein, ein Pfeiler, der künftig sogar noch wichtiger werden könnte. Dabei war dies nicht immer so. Während der ersten Jahre des Taliban-Regimes um die Jahrtausendwende verhängte dieses sogar ein umfassendes Verbot, Schlafmohn anzubauen und zu Heroin zu verarbeiten. In den letzten Jahren kam es unterdessen insbesondere in den Taliban-Hochburgen Afghanistans im Süden und Nordosten zu einer drastischen Ausweitung der Anbaufelder.
Auch angesichts des drohenden Stopps von Hilfsgeldern dürfte das Regime in Taliban in Zukunft keine leere Kriegskasse haben. Neben Spenden von zahlreichen Akteuren, darunter aus den Golfstaaten, spielt der Schlafmohn-Anbau bei der Finanzierung eine nicht unwesentliche Rolle. Mehr denn je gilt es daher zu erwägen, den kontrollierten und regulierten Anbau umfassender auszugestalten, nicht zuletzt, um Terrorgruppen nicht unnötig in die Karten zu spielen.
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