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Trotz NFT-Krise: Pinguin-Bild für mehr als 625.000 US-Dollar verkauft

Am Montag ging ein „Pudgy Penguin“ NFT für 400 ETH über die digitale Ladentheke, was etwa 625.000 US-Dollar entspricht. Die Pinguin-Kollektion ist seit Juni 2021 auf dem Markt, der breiten Masse allerdings deutlich weniger bekannt, als beispielsweise die NFTs rund um den Bored Apes Yacht Club. Der jüngste Kauf ist bemerkenswert – zumal, da sich die Branche in einer Krise befindet.

Denn während die Anleger ungeachtet des Crashs nach wie vor an Kryptowährungen wie dem Bitcoin festhalten – nie in der Geschichte gab es mehr Wallets, auf denen die BTCs länger als ein Jahr ruhten -, ist die Stimmung auf dem NFT-Markt düster. Nicht nur die Umsätze auf den Handelsplätzen belegen dies, sondern auch jüngste Umfragedaten (Bloomberg): knapp jeder vierte Anleger ist der Überzeugung, dass Kryptowährungen die Zukunft sind, doch NFTs werden lediglich von 9 Prozent als chancenreiche Anlageobjekte betrachtet. Der Käufer des Pinguins, konkret des digitalen Besitznachweises des Bildes, scheint dies anders zu sehen.

Dieses NFT ließ sich der Käufer mehr als 625.000 US-Dollar kosten

Der Kauf schlägt unterdessen hohe Wellen. So trendet der Kaufpreis „400 ETH“ aktuell auf Twitter. Viele Nutzer zeigen sich dabei erstaunt über die Transaktion. Ob die mediale Aufmerksamkeit der NFT-Branche wieder zu Auftrieb verhilft, das kann bezweifelt werden. Viele sehen schlichtweg keinen Nutzen darin, die Suchanfragen gehen in den Keller.

Auch in der Kryptoszene selbst ist längst nicht jeder überzeugt. So verließ erst vor wenigen Tagen einer der Gründerväter der DAO, Stephen Tual, die Ethereum Foundation. Via Reddit teilte er mit, dass er sich nicht länger mit dem Raum identifiziere. Er beschwerte sich ferner über „Prada-tragende Krypto-Yuppies„, welche „auf dem Weg zu ihren Plüschbüros über Obdachlose steigen, während sie sich darüber beschweren, dass ihr entkoffeinierter Soja-Latte zu kalt sei„. Auch sprach er von einem „Zirkus aus zentralisierten NFTs, endlosen Ponzi-Betrugsmaschen“ und mehr. Dass er dem Kauf eines Pinguin-NFTs für mehr als 625.000 US-Dollar etwas abgewinnen kann, scheint vor diesem Hintergrund ausgeschlossen – und wie ihm geht es einer großen Masse, zumal, in Zeiten, in denen die Bürger im Angesicht der Inflation zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Raphael Lulay

Politikwissenschaftler, Journalist & Finanzmarktbeobachter u.a. tätig für European Scientist, Block-Builders, zudem Handelskontor-Herausgeber. E-Mail: Kontakt@Raphael-Lulay.de

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