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Metaverse-Coins: was bleibt vom Hype?

Vor etwas weniger als einem Jahr wollte es beinahe die ganze Szene: Metaverse-Coins wie jenen von Decentraland kaufen. Inzwischen: Ernüchterung, gar Desinteresse. Dabei ist es schwierig, auseinanderzudividieren, wie hoch der Anteil des allgemeinen Krypto-Markt-Crashs ist, und wie viel hausgemacht. Fest steht nur: auch jenseits der Preisentwicklungen können die unterschiedlichen Metaversen bis dato kaum überzeugen.

Nochmal das Beispiel Decentraland: lange galt das Projekt als Hoffnungsträger. Bekannt wurde es nicht zuletzt durch zahlreiche Kooperationen mit namhaften Partnern – angefangen vom amerikanischen Sportartikelhersteller UnderArmour, bis hin zu Gucci, dem Auktionshaus Sotheby’s und vielen mehr. Aktuelle Auswertungen zeigen allerdings, dass die längst erfahrbaren virtuellen Welten vor allem eines sind: digitale Wüsten ohne Nutzer. In den letzten 30 Tagen haben sich insgesamt nur wenig mehr als 1.000 Spieler in die Decentraland-Welt eingeloggt. Zur Einschätzung: das Projekt kommt aktuell auf eine Marktkapitalisierung von 1,19 Milliarden US-Dollar. Bei dem Ingame-Token (MANA) handelt es sich um die nach Kapitalisierung zweitgrößte Metaverse Kryptowährung. Lediglich Axie Infinity (AXS) bringt mehr Gewicht auf die Waagschale.

Metaverse: selbst Meta (ehemals Facebook) könnte scheitern

Dabei ist Decentraland keine Ausnahme. Auch The Sandbox – die Softbank zählt zu den Investoren – zieht keine Nutzer mehr an. Hier sind es zwar mehr, doch ob 10.300 Nutzer in den letzten 30 Tagen im gesamten SAND-Ökosystem eine Milliardenbewertung rechtfertigen, darf bezweifelt werden. Vergleichsweise neue Metaverse-Projekte wie das des Bored Ape Yacht Club befinden sich in Entwicklung, doch spricht im Moment wenig für einen fulminanten Durchbruch.

Dass das Metaverse ein durchschlagender Erfolg wird, hiervon sind viele überzeugt, auch wenn die Stimmen der Kritiker unüberhörbar sind. Ob jedoch eines der aktuell existierenden Projekte hiervon wird profitieren können, das gilt als ungewiss – dies gilt selbst für den Tech-Giganten Meta (ehemals Facebook).

Raphael Lulay

Politikwissenschaftler, Journalist & Finanzmarktbeobachter u.a. tätig für European Scientist, Block-Builders, zudem Handelskontor-Herausgeber. E-Mail: Kontakt@Raphael-Lulay.de

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