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Krypto-Verbot der BaFin? Entscheidung könnte zu Gegenteil des gewünschten Effektes führen

Der Multi-Asset-Broker eToro schränkt den Handel mit Kryptowährungen in Deutschland ein. Aufgrund regulatorischer Entwicklungen sei es fortan nicht mehr möglich, Bitcoins und andere Cyberdevisen zu kaufen und zu verkaufen. Allerdings können Kunden weiterhin mit CFDs auf die Kursentwicklung von Bitcoin & Co. spekulieren. Die regulatorische Entscheidung könnte dabei das Gegenteil des intendierten Effektes auslösen.

Ein Blick in den Bundesanzeiger zeigt an, dass jene Erlaubnis des Finanzdienstleistungsinstituts „eToro Germany GmbH“ am 6. September erloschen ist. Die BaFin indes äußert sich grundsätzlich nicht zu einzelnen Unternehmen, warnte jedoch erst vor wenigen Wochen vor Social-Trading-Plattformen, wozu eToro zählt.

Die Krux: 77 Prozent der Privatanleger, die auf eToro mit CFDs handeln, verlieren Geld, so die Warnung des Brokers. Bei CFDs besitzt man Assets nicht, sondern spekuliert lediglich auf die Preisbewegung, und zahlt hierfür in der Regel auch Spread-Kosten und weitere Gebühren. Gut möglich, dass Anleger, die bis dato Digitalwährungen tatsächlich erworben haben, nun, da dies auf manchen Plattformen eingeschränkt wird, ein noch höheres Risiko eingehen.

Krypto-Investitionen bergen zweifelsohne hohe Risiken. Dennoch befindet sich die Mehrheit der Wallets in der Gewinnzone. Konkret haben 60 Prozent Bitcoins zu einem Zeitpunkt gekauft, als der Kurs noch niedriger notierte, als aktuell, so Daten von intotheblock.

Noch lässt die Informationslage zu wünschen übrig. Inwiefern eToro das Krypto-Angebot in Zukunft wieder wird ausbauen können, steht nicht fest; auch gibt es jenseits der jüngsten Warnung vor Social-Trading-Plattformen keine passgenaue Verlautbarung der BaFin. Sollte es sich aber tatsächlich um ein Verbot handeln, dann wäre die Entscheidung durchaus anzuzweifeln.

Bestehende Krypto-Positionen sind bei eToro nicht betroffen. Trades können nach Belieben gehalten oder geschlossen werden. Es ist nur nicht mehr möglich, neue Positionen mit direkten Kryptowährungen zu eröffnen.

Raphael Lulay

Politikwissenschaftler, Journalist & Finanzmarktbeobachter u.a. tätig für European Scientist, Block-Builders, zudem Handelskontor-Herausgeber. E-Mail: Kontakt@Raphael-Lulay.de

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