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„Jegliche Schritte in Richtung taiwanischer Unabhängigkeit würden zu einem Krieg führen“

Wer sich von der Wahl Joe Bidens zum US-Präsidenten eine Entschärfung des China-Konflikts erwartet hat, der scheint zu irren. Das Säbelrasseln der Akteure ist hörbarer denn je. Ein Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums sagte an die Adresse Taiwans, dass jegliche Schritte in Richtung taiwanischer Unabhängigkeit zu einem Krieg führen würden.

Am Wochenende drangen mehr als zwei Dutzend Flugzeuge der chinesischen Luftwaffe in die Luftverteidigungszone ein. Taiwan indes versetzte die Luftabwehrsysteme in Alarmbereitschaft. Die US-Regierung wiederum rückte mit einem Flugzeugträger und drei Begleitschiffen in das Südchinesische Meer vor. Obgleich die US Navy dies als ein Routinemanöver bezeichnet, fühlen sich die chinesischen Entscheidungsträger mutmaßlich provoziert hiervon.

Aufwärtsspirale in Gang

Das Reich der Mitte verabschiedete vergangenen Freitag ein Gesetz, nach dem die chinesische Küstenwache ermächtigt wird, „alle notwendigen Maßnahmen“ zu ergreifen, um auch Installationen anderer Länder zu zerstören, die sich auf Gebieten befinden, die China für sich beansprucht. Reuters berichtete.

Hohe Würdenträger der Regierung Biden stehen Taiwan unterdessen mit Wort beiseite. So äußerte Linda Thomas-Greenfield, dass die USA Taiwan unterstützen müssten. Das Land müsse unterstützt werden, damit dieses der chinesischen Bedrohung standhalten könne.

Beunruhigende Rhetorik

Dass ein tatsächlicher Krieg auf den Handelskonflikt folgt, das scheinen sich bis dato die wenigsten vorstellen zu können. Aus macht-theoretischer Perspektive könnte ein solches Szenario allerdings immer wahrscheinlicher eintreffen, da Zeiten taumelnder Großmächte besonders hohe Risiken bergen. Bereits in wenigen Jahren könnte China die USA in mehrerlei Hinsicht ablösen.

Einer der Folgen des Aufstiegs des Ostens ist die zunehmende Bereitschaft der Anleger, in chinesische Aktien zu investieren. Auch Finanzmarktexperten sind der Auffassung, dass die Renditechancen im asiatischen Raum besonders hoch sind. Bei einer Aktien pro und kontra Abwägung gilt es allerdings, potenzielle Eskalationen in die Entscheidungsfindung mit einzupreisen – gleichwohl Renditen im Falle eines Konflikts die geringsten Sorgen sein sollten.

Bild von Markus Winkler auf Pixabay

Raphael Lulay

Politikwissenschaftler, Journalist & Finanzmarktbeobachter u.a. tätig für European Scientist, Block-Builders, zudem Handelskontor-Herausgeber. E-Mail: Kontakt@Raphael-Lulay.de

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