Deutschland könnte mit einer Cannabis-Legalisierung etwa 4,7 Milliarden Euro per Anno einnehmen. Dies geht aus einer Studie des Leibniz-Informationszentrums Wirtschaft hervor. Der Betrag setzt sich aus steigenden Einnahmen (Steueraufkommen) sowie eingesparten Kosten (Polizei, Justiz) zusammen. Wie die NZZ am Montag berichtete, bereiten sich die hiesigen Unternehmen auf die Entkriminalisierung vor.

Demnach gebe es in der Bundesrepublik dieser Tage eine „Aufbruchsstimmung“ in der Cannabis-Branche. Vieles sei vorbereitet, allein die gesetzliche Freigabe lässt noch auf sich warten.

Justus Haucap, seines Zeichens Ökonom aus Düsseldorf, geht von einem Cannabis-Bedarf von 400 Tonnen pro Jahr in Deutschland aus. Bei einem angenommenen Grammpreis von 10 Euro ergibt sich ein Marktvolumen von 4 Milliarden Euro.

Bewegung für Cannabis Aktien

Jahrelang gab es bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen Rückgang der Konsumentenquote. Seit einigen Jahren erfreut sich die Droge allerdings wieder größerer Beliebtheit. Wie sich eine Legalisierung hierauf auswirken würde, das ist umstritten. Einige argumentieren, dass ein solcher Schritt sogar zu einem Rückgang führen könnte. Kritiker betonen indes gegenteiliges.

So oder so: eine Legalisierung respektive Entkriminalisierung in Deutschland – durchaus ein nicht zu vernachlässigender Markt – könnte den zuletzt in Mitleidenschaft geratenen börsennotierten Cannabis Konzernen wieder zu Auftrieb verhelfen. Die Aurora Cannabis Aktien büßten binnen der vergangenen 365 Tage 51,2 Prozent an Wert ein, erst seit wenigen Wochen scheint sich wieder eine Trendumkehr anzubahnen. Dennoch hat das Gros der Cannabis Aktien deutlich bessere Zeiten gesehen – eine Chance womöglich für antizyklische Anlegerinnen und Anleger.