Kryptowährungen

EZBs vernichtendes Urteil: Bitcoin ist „auf dem Weg in die Irrelevanz“

In einem Blogartikel zerreißen der Generaldirektor der EZB und ein Berater den Bitcoin und damit die gesamte Kryptowelt in der Luft. Doch ihre Argumentation erscheint fragwürdig.

Nur selten für legale Transaktionen verwendet

Der Blogbeitrag, der auf der Website der Europäischen Zentralbank erschien, trägt den Titel „Bitcoin’s last stand“. Damit soll offenbar auch tatsächlich der letzte Stand des Tokens gemeint sein. Immerhin sind Ulrich Bindseil und Jürgen Schaaf der Meinung, dass es ihn bald nicht mehr geben wird. Das begründen die Finanzexperten vor allem damit, dass Bitcoin nur selten für legale Transaktionen verwendet wird. Das sagt zumindest eine Unterüberschrift, eine Argumentation ist allerdings nicht zu finden.

Bitcoin wurde niemals für ein signifikantes Ausmaß von legalen Transaktionen der echten Welt verwendet“, schreiben die beiden Wirtschaftswissenschaftler. Das bedeute zwar nicht, dass die Kryptowährung hauptsächlich für illegale Geldwäsche oder Ähnliches eingesetzt wird, trotzdem gelte es als bewiesen, dass die breite Masse der Investoren den Token für Geldspekulation und legale Geldtransfers verwenden. „Der Marktwert von Bitcoin beruht rein auf Spekulation“, verdeutlichen sie ihre Meinung.

Shitstorm auf Twitter

Die EZB teilte den Blogartikel auch als Tweet mit den Worten: „Die scheinbare Stabilisierung des Bitcoin-Werts ist höchstwahrscheinlich künstlich aufgeblasen und spiegelt das letzte Aufatmen wider, bevor sich die Kryptowährung letztendlich auf den Weg in die Irrelevanz aufmacht.“

Diese Aussage erntete der Bank viele negative Kommentare. Besonders interessant ist die Antwort eines Users, der auf eigene Faust Ermittlungen anstellte. Sein Ergebnis: Bindseil könnte im Interessenskonflikt stehen, da er sich schon in mehreren Artikeln für das Einführen eines digitalen Euros, der von der Zentralbank geleitet werden soll, ausgesprochen hatte.

Foto von Tobias Reich, Artikel von Anna Mikulics

Raphael Schleuning

SEO, Media Manager, News-Beiträge. Handelskontor-News@web.de

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  • Oder eher der Euro ? Notenbanken bauen derzeit Eurobestände ab, wollen sie nicht mehr haben. Wird auch die Inflation befeuern.

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