Es war schon mal ruhiger rund um die weltweit größte Kryptobörse Binance, Herausgeber des BNB Coins. Der Branchenprimus hat offenbar verstärkt mit Problemen zu kämpfen. Speziell in Frankreich reiht sich eine Hiobsbotschaft an die nächste. Zunächst wurde bekannt, dass die französischen Behörden bereits seit Anfang 2022 gegen die Plattform ermitteln. Ausgang unklar. Dann verließ auch noch Executive Director Stéphanie Cabossioras das Unternehmen. Wie geht es mit dem Krypto-Exchange nun weiter?
Wie aus einem Bericht der französischen Tageszeitung Le Monde hervorgeht, beobachten die Behörden bereits zahlreiche mögliche Konfliktpunkte. Die Voruntersuchungen werden laut dem Artikel von der Ermittlungsstelle für Finanzdienstleistungen unter der Leitung der französischen Bundespolizei in Paris durchgeführt. Die Ermittlungsgründe wiegen schwer. Unter anderem sollen auf Binance „illegale Handlungen in der Funktion als Dienstleister für digitale Vermögenswerte (PSAN) und Handlungen der schweren Geldwäsche durch Beteiligung an Anlagegeschäften, Verschleierung und Wechselgeschäften stattfinden, wobei letztere von Kriminellen durchgeführt wurden, die unrechtmäßige Gewinne erzielt haben“.
Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass Binance derzeit angeblich keine Betriebslizenz für Frankreich besitzt. Dementsprechend könnte der Handel auf der Plattform illegal sein. Binance erklärte in einem Interview gegenüber Cointelegraph, dass es sich dabei um eine Falschinformation handele:
„Binance investiert viel Zeit und Ressourcen in die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden auf der ganzen Welt. Wir halten uns an alle Gesetze in Frankreich, genauso wie in jedem anderen Markt, in dem wir tätig sind. Wir werden uns nicht zu den Einzelheiten der Ermittlungen äußern, außer dass wir sagen, dass Informationen über unsere Nutzer sicher aufbewahrt und nur an Regierungsbeamte weitergegeben werden, wenn wir eine angemessene, schriftliche Begründung erhalten.“
Während der Kryptomarkt wieder erste Erholungszeichen zeigt, steht Binance wie ein taumelnder Boxer im Ring. Es scheint gar denkbar, dass die Börse zu Boden geht, auch wenn einzelne Gesetzesentscheidungen aus Frankreich noch nicht den K.O. bedeuten würden. Allerdings könnte das Verfahren richtungsweisend für den gesamten europäischen Markt werden. Das könnte zur ernsthaften Gefahr für den eToro Konkurrenten werden.
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