Das russische Militär um Wladimir Putin machte am 24.02.22 seine Ankündigung, die Ukraine offen anzugreifen, wahr. Auch Handelskontor News berichtete. Nun ist es an der NATO und den westlichen Industriestaaten zu reagieren – ein Ausschluss aus dem Swift System steht im Raum.
Eine erste wichtige Maßnahme, die in der Debatte steht, ist der Ausschluss Russlands aus dem SWIFT System. Dieses System wird von vielen Banken auf der ganzen Welt benutzt und dient zum sicheren Telekommunikationsaustausch. Mit der BIC, die man beispielsweise von der hauseigenen Bank kennt, identifizieren sich die Teilnehmer untereinander.
Sollte nun ein solcher Ausschluss verhängt werden, würde das Russlands Wirtschaft enorm einschränken. Laut EU-Präsidentin Ursula von der Leyen wäre das der „mächtigste verfügbare Hebel“. Neben den Befehlshabern, könnte diese Sanktion aber auch die Einwohner treffen, welche vom Handel mit dem Westen leben und auf diese Art des Finanzsystems angewiesen sind.
Aber ein solches Schwert hat zwei schneidende Seiten. Schon 2014, zum Beginn der Krim Krise drohte die USA mit solchen Wirtschaftssanktionen, welche zur Wiederaufnahme der Gespräche führte. Heute ist die russische Politik mit ihrem eigenen Zahlungs–System SPFS ein Stück weit gewappnet. Sollte der „mächtigste verfügbare Hebel“ nicht wie gewollt wirken, könnte das für die europäischen Energieimporteure und den weiteren Kriegsverlauf nach hinten losgehen.
Auch stellt sich die Frage, ob Putin auf die Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsmittel zurückgreifen wird. Vorbild ist hier der Iran, der ebenfalls vom SWIFT System ausgeschlossen wurde und nun mit Kryptowährungen Handel betreibt. Zusammen mit dem SPFS System und der möglichen Nutzung der dezentralen, nicht regulierbaren Kryptowährung, könnte Russland die Sanktion teilweise umgehen. Letztendlich bleibt aber äußert fraglich, ob Länder, die Bitcoin nutzen bzw. akzeptieren, mit den Kriegshandlungen einverstanden sind, gar Handel treiben werden.
Bild von mohamed Hassan auf Pixabay
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Russland hat große Rücklagen aufgebaut
Beliefen sich die Devisenreserven Anfang 2018 auf fast 448 Milliarden US-Dollar, sind es aktuell rund 630 Milliarden US-Dollar - das entspricht einem Wachstum von 41 Prozent. Das würde reichen, um für ein Jahr alle Importe zu bezahlen, ohne dass Russland etwas exportieren müsste", so Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Krämer ist nicht der einzige Experte, der skeptisch ist, ob Wirtschaftssanktionen kurzfristig ernsthafte Auswirkungen haben können. In diesem Zusammenhang sagte der Russland-Kenner Vasily Astrov dem Handelsblatt, dass Russland sei kaum auf Gelder aus dem Ausland angewiesen sei. Das Land habe eine extrem niedrige Staatsverschuldung und könne sich Geld von den eigenen Banken leihen. Eine weitere Frage ist in diesem Zusammenhang ebenso, was Russland mit seinen gigantischen Goldreserven macht?
Hierzu haben wir einen ausführlichen Beitrag verfasst: https://handelskontor-news.de/news/niedrige-staatsverschuldung-gold-devisenreserven-und-bitcoin-weshalb-russland-sanktionen-gelassen-gegenuebersteht/
Steht aber dennoch zur Disposition, inwieweit auf die Reserven im Angesicht der Sanktionen zurückgegriffen werden kann.